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Alinda Reimer: Forschungsaufenthalt an der Portland State University in Portland, Oregon

Ich durfte von Anfang Oktober bis Ende Dezember 2023 als Gastwissenschaftlerin an der Portland State University (PSU) in Portland, Oregon, USA tätig sein. Dieser Aufenthalt ermöglichte mir, einen erkenntnisreichen Einblick in das US-amerikanische universitäre System zu nehmen, und bot die Gelegenheit, den Kontext meines Promotionsthemas aus einem neuen Blickwinkel zu erforschen.

Die PSU erwies sich als ein idealer Ort für meine Forschung, insbesondere aufgrund ihrer starken Ausrichtung auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der School of Social Work der PSU und der Oregon State and Health University (OHSU). Die Offenheit der Fakultätsmitglieder sowie ihr starkes Interesse am deutschen Wissenschaftssystem und meiner Forschungstätigkeit vermittelten mir ein außerordentliches Gefühl der Willkommenheit. Darüber hinaus stieß mein Interesse an einem Austausch auf große Resonanz seitens der Wissenschaftler*innen vor Ort und ich wurde überaus freundlich und offen empfangen.

Ein wesentliches Merkmal meines Aufenthalts war die Zusammenarbeit mit meiner betreuenden Professorin vor Ort, Susanne Klawetter, welche sich der Erforschung von gesundheitlichen Disparitäten bei Müttern und Kindern widmet, wobei ihr Fokus auf der psychischen Gesundheit von Eltern liegt. Hierbei konzentriert sie sich auf die Erforschung,  Entwicklung und Umsetzung integrierter Maßnahmen zur Unterstützung der Verhaltensgesundheit von Eltern während der Perinatalperiode. Während meines Forschungsaufenthalts hatte ich die Möglichkeit, ihre Projekte näher kennenzulernen und konnte aktiv an der Erstellung von zwei Fachartikeln mitwirken.

Die Mitarbeit an diesen Fachartikeln ermöglichte mir nicht nur, einen Beitrag zum internationalen wissenschaftlichen Austausch zu leisten, sondern verschaffte mir auch Zugang zu den lokalen Datenquellen und Ressourcen, die für meine eigene Forschung von großem Interesse waren. Die Möglichkeit, mit Umfragedaten und klinischen Informationen zu arbeiten, eröffnete mir einen umfassenden Einblick in die Forschungsdaten vor Ort. Besonders spannend erlebte ich die intensive Auseinandersetzung mit den Kontrasten zwischen dem Gesundheitssystem der USA und dem deutschen Pendant. Insbesondere im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung und die damit verbundenen Kosten in einem Land mit enormen individuellen Gesundheitsaufwendungen wurde mir verdeutlicht, wie stark diese Faktoren das Leben der Menschen innerhalb des Systems beeinflussen können.

Neben der Forschungsarbeit bot der Standort in Portland, auch eine inspirierende Umgebung für persönliches Wachstum und Vernetzung. Die Stadt ist bekannt für ihre innovationsfreudige Kultur und ihr Engagement im Gesundheitswesen. Darüber hinaus trug die reichhaltige natürliche Umgebung des pazifischen Nordwestens der USA dazu bei, eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten zu bieten, die mir während meiner Zeit in Portland zugutekamen. Besonders die umliegenden Wälder, Berge und die Küste boten eine willkommene Abwechslung vom wissenschaftlichen Arbeitsalltag.

Abschließend ist zu betonen, dass mein Forschungsaufenthalt an der Portland State University eine äußerst wertvolle und erfüllende Erfahrung für mich darstellte. Die vielfältigen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, der Zugang zu Ressourcen und Daten sowie das inspirierende Umfeld haben meine Forschungsarbeit maßgeblich beeinflusst und meine Perspektive auf die Versorgungsforschung nachhaltig erweitert. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, an dieser renommierten Institution geforscht haben zu können.