„Kollektiv: (Anti)Diskriminierung & Gesundheit“ - Treffen
Das „Kollektiv: (Anti)diskriminierung & Gesundheit“ ist eine Initiative der Doktorandin Seraphina Auerbach und hat das Ziel, den Promovierenden der HF einen (kreativen und achtsamen) Raum des Dialogs und der Begegnung zu bieten, um gemeinsam Erfahrungen, Anliegen und Fragestellungen rund um das Themenfeld gemeinsam zu besprechen und zu reflektieren.
Unser Selbstverständnis:
Wer sind wir?
Das „Kollektiv: (Anti)Diskriminierung & Gesundheit“ ist eine Gruppe von und für Promovierende der Humanwissenschaftlichen Fakultät, die (unterschiedliche) Diskriminierungserfahrungen innerhalb und außerhalb der Uni erlebt haben und erleben. Seit August 2023 gibt es das Kollektiv, dessen derzeitige Mitglieder Lea Braitsch, Alina Bonitz und Seraphina (Saraswati) Auerbach sind.
Weitere Personen sind herzlich Willkommen mitzumachen.
Was ist unsere Haltung?
Um die Sensibilisierung für Diskriminierung an der Universität zu Köln zu fördern, ist Empowerment unerlässlich. Doch auch die Schaffung von Awareness für Diskriminierung an sich und die eigene Positionierung im Besonderen ist von großer Relevanz für dieses Bestreben.
Dabei sollte es um die Schaffung von verbindenden Momenten gehen, in denen sich mit Achtung, Rücksichtnahme, Solidarität und Wertschätzung begegnet wird. Wobei durchaus auch eine fruchtbare ‚Fehlerkultur‘ dazu gehört.
Weiterer Teil eines solchen achtsamen Umgangs miteinander ist eben auch ein offener und wertschätzender Umgang mit physischen/psychischen Vulnerabilitäten von Promovierenden und die generelle Enttabuisierung der Thematisierung von Diskriminierung und deren Folgen.
Was ist unsere Motivation?
Der Wunsch nach positiver Veränderung an der Universität zu Köln / Humanwissenschaftlichen Fakultät (und darüber hinaus) mit Blick auf Diskriminierung eint die Mitglieder des Kollektivs.
Dabei entsteht der Wunsch zwar vor allem durch die eigene Diskriminierungsbetroffenheit, ist aber nicht ausschließlich darauf bezogen.
Was sind unsere (langfristigen) Ziele?
Die übergeordneten Ziele sind neben der Sichtbarmachung von und Sensibilisierung für Diskriminierung an der Universität zu Köln, eben auch der Aufbau einer nachhaltigen Struktur sowie Möglichkeiten zur Vernetzung und damit verbundenen Empowerment.
So geht es neben dem Empowerment für Betroffene von unterschiedlichen Diskriminierungsformen auch um den Versuch, dem Gefühl des Allein-Seins und der (strukturellen) Vereinzelung entgegen zu wirken. Teil dieser Sensibilisierung und Sichtbarmachung sind, neben den empowernden Peer-to-Peer-Angeboten, auch unsere niedrigschwellige Ansprechberatung. Gleichzeitig kann unsere Mailingliste (hier) für regelmäßige Informationshinweise genutzt werden.
Zudem soll durch die Bereitstellung von Vernetzungsplattformen eine dynamische und weiter anwachsende Gruppe aufgebaut werden, die sich neben dem Austausch über Diskriminierungserfahrungen, auch für schöne, lustige, anregende, etc. Aktivitäten trifft.
Warum sollten (Anti)Diskriminierung und Gesundheit zusammengedacht werden?
Der Zusammenhang von Diskriminierungserfahrungen und Gesundheit wird leider oft nicht mitgedacht bzw. ist an vielen Stellen auch nach wie vor tabuisiert.
Doch in den letzten Jahren werden immer mehr Arbeiten und Studien veröffentlicht, die zeigen, dass Diskriminierungserfahrungen – wie z.B. institutionelle Formen oder Mikroaggressionen (= wiederholte, subtile Alltagsdiskriminierung) – sowohl psychische als auch körperliche Auswirkungen haben (vgl. NaDiRa-Bericht 2023[1]; Emma, Dorn & Mata 2024[2]). So berichten von Diskriminierung betroffene Menschen u.a. von Ohnmachtsgefühlen, Angespanntheit, Aggressionen u.ä., aber auch manifestierten Erkrankungen wie Depressionen, Angst- sowie Schlafstörungen.
Weil die mentale und körperliche Gesundheit allerdings für einen erfolgreichen Promotionsprozess sowie eine wissenschaftliche Karriere maßgeblich sind, müssen Arbeitsbedingungen fair gestaltet sein und die Freude am Lernen und Promovieren ermöglichen.
[1] NaDiRa-Bericht (Nationaler Diskriminierungs- und Rassismus Monitor) (2023). Rassismus und seine Symptome. Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors mit dem Schwerpunkt Gesundheit. Verfügbar unter: https://www.rassismusmonitor.de/publikationen/rassismus-und-seine-symptome/ [07.11.2024].
[2]Emmer, C., Dorn, J., & Mata, J. (2024). The immediate effect of discrimination on mental health: A meta-analytic review of the causal evidence. In: Psychological Bulletin. Verfügbar unter: https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Fbul0000419 [07.11.2024].