Sabrina Zeike: England
Department of Psychology, Faculty of Social and Human Sciences, University of Southampton
Der Kontakt zur University of Southampton kam letztes Jahr auf einem Kongress der „European Health Psychology Society in Galway zustande. Ich besuchte ich einen Workshop zum „person-based approach“, der von vier Wissenschaftlerinnen vom Department of Psychology, Faculty of Social and Human Sciences der University of Southampton durchgeführt wurde. Nach dem Workshop merkten die Workshop-LeiterInnen an, dass der internationale Austausch mit anderen Universitäten stets willkommen sei und sie sich über einen zukünftigen Austausch freuen würden. Ich fühlte mich davon sofort angesprochen und ergriff nach dem Workshop die Initiative, um wegen eines potentiellen Forschungsaufenthalts anzufragen.
Southampton ist eine bedeutende Hafenstadt an der Südküste Englands. Die University of Southampton hat insgesamt sieben Campus und gehört zu den führenden Forschungsuniversitäten in England. Das Department of Psychology, das ich besuchte, liegt auf dem Highfield Campus, dem Haupt- und auch dem größten Campus der Universität. Das Department, an dem ich zu Besuch war, besteht aus mehreren Teams. Ich war der Research Group “Centre for Clinical and Community Applications of Health Psychology (CCCAHP)” zugeordnet.
Das Ziel von CCCAHP ist es, die Anwendung der Psychologie zur Linderung von Gesundheitsproblemen in klinischen und nicht-klinischen Populationen zu fördern. Die Mitglieder der Gruppe arbeiten in den Bereichen Sexuelle Gesundheit, Schmerz, Placebo, Verhaltensmanagement von Infektionen und chronischen Erkrankungen. Dabei beschäftigen sich die WissenschaftlerInnen des CCCAHP vor allem mit der Entwicklung und Evaluation digitaler gesundheitsbezogener Verhaltensänderungsmaßnahmen zur Gesundheitsförderung Das CCCAHP ist dafür national und international bekannt.
Ich wurde ... sehr freundlich empfangen und sehr gut in das Team integriert. Ich fühlte mich gleich willkommen. Der Highfield Campus hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Man hatte direkt alles vor Ort (Einkaufsmöglichkeiten, Sportzentrum etc.). Zusätzlich hatte ich ein kleines Studentenappartement, das ebenfalls nicht weit vom Campus entfernt lag.
In meiner ersten Woche in Southampton hatte ich Termine mit den einzelnen WissenschaftlerInnen des CCCAHP-Teams, um einen Einblick in ihre Arbeit und ihre jeweiligen Projekte zu bekommen. In meiner zweiten Woche habe ich dem Team meine Doktorarbeit und später mein aktuelles Projekt vorgestellt, in dem wir zurzeit auch ein digitales Tool zur Gesundheitsförderung entwickeln und testen. Der Austausch und die Anmerkungen zu meiner Arbeit waren sehr positiv und ich habe gute Anregungen daraus mitnehmen können. Vor Ort habe ich außerdem eine Publikation für meine Dissertation geschrieben, bei der meine Betreuerin (Dr. Katherine Bradbury) Co-Autorin ist. Katherine hat mich bei der Erstellung der Publikation sehr unterstützt. Ca. zwei Mal pro Woche hatten wir einen Termin, um über den aktuellen Stand des Papers zu sprechen. Am Ende hat sie das fertige Manuskript gegengelesen und methodisch wie auch sprachlich sehr konstruktive Anmerkungen gemacht.
Die erfolgreiche Fertigstellung meines dritten Papers für die Doktorarbeit war auch der größte Ertrag meines Auslandsaufenthalts. Ursprünglich hatte ich mir noch mehr vorgenommen, z. B. mit dem Rahmen meiner Dissertationsschrift anzufangen. Dieses Ziel konnte ich nicht erreichen, vielleicht, weil ich mir, im Nachhinein betrachtet, viel zu viel vorgenommen hatte. Ich war vor Ort relativ viel in Besprechungen, Vorträge etc. eingebunden, sodass die Zeit sehr schnell verging. Gerade hierdurch habe ich aber auch sehr wertvolle Erfahrungen gemacht, z. B. an Treffen von Doktoranden teilgenommen und erfahren, wie das Promotionssystem in England funktioniert.